Fr 21.03.

18.15h Kleiner Saal Musikschule Konservatorium Zürich
Florhofgasse 6
Freier Eintritt

Präludium

OCTOPLUS
Schüler*innen von Musikschule Konservatorium Zürich


Giovanni Gabrieli (1554–1613)

  • Canzon XII a 8
    aus: Canzoni et Sonate […] per sonar con ogni sorte de instrumenti, Venetia 1615

Chiara Margarita Cozzolani (1602–ca. 1677)

  • Beatus vir (Vesperpsalm)
    aus: Salmi a otto voci concertati […], op.3, Venezia 1650
  • Laudate Dominum omnes gentes. A voce sola con due violini (Vesperpsalm)
    aus: Salmi a otto voci concertati […], op.3, Venezia 1650

Georg Philipp Telemann (1681–1767)

  • Suite B-Dur, TWV 55:B1
    Ouverture – Allegresse – Flaterie – Badinage
    aus: Tafelmusik, 3ième production

OCTOPLUS
Schüler*innen von Musikschule Konservatorium Zürich
Klara Davet, Oliver Graf, Aline von Hoff, Pauline Hürlimann, Viviane Onus, Flurin Schmid, Andrea Spiri, Tina Staubli, Andrea Vogler, Marie-Bernadette Weibel Blockflöten

OCTOMINUS
Nils Graf, Natascha Sarain, Flurin Schmid Blockflöten

Laura Marschner Sopran (Klasse Sonja Leutwyler)
Joan Boronat Sanz Korrepetition, Cembalo und Orgel

Martina Joos Leitung

Wohl «schon immer» – so darf man annehmen – wurde Musik auch auf Instrumenten gespielt. Umso mehr erstaunt es, dass aus den Jahrhunderten von Mittelalter und Renaissance, also vor 1600, nur wenig Instrumentalmusik erhalten ist – das meiste davon Tanz- und Orgelmusik. Kompositionen speziell für ein ganzes Ensemble von Instrumenten entstanden in grösserem Umfang erst in den Jahrzehnten vor 1600.
Der Pionier dieser Musik war Giovanni Gabrieli (1554–1613), Organist und Komponist an San Marco. Die weiträumige Kirche ermöglichte (und verlangte!) ein klangstarkes Musizieren, oft also mit zwei und mehr Gruppen von Vokal- und Instrumentalensembles. Gabrieli lieferte das in der umfangreichen Publikation Sacrae Symphoniae (1597) mit Vokal- und Instrumentalmusik. Allerdings geht aus dem Titel von Gabrielis posthumer Publikation Canzoni et Sonate (1615) hervor, dass die Musik nicht nur für «laute» Instrumente wie Zink und Posaunen gedacht ist, sondern per sonar con ogni sorte de instrumenti (zum Spiel auf allen Arten von Instrumenten) – also etwa auch auf Blockflöten.
So weit, so gut. Was aber tat man denn in jenen früheren Zeiten, als Instrumentalmusik noch nicht so florierte? – Weit verbreitet war die Praxis, Vokalmusik nicht nur zu singen, sondern auch mit Instrumenten aufzuführen. Wie man das am besten und immer raffinierter tat – zum Beispiel durch das Verzieren der Oberstimme –, demonstrierten verschiedene Lehrbücher. Das Alles führte zur Entstehung einer eigenständigen Instrumentalmusik, die wesentliche Eigenschaften der Vokalmusik übernahm und zur Zeit von Chiara Margarita Cozzolani (1602–ca. 1677) in voller Blüte stand. Eine instrumentale Aufführung ihrer Vokalmusik ist also so gesehen historisch zwar nicht mehr «notwendig» – aber immer noch reizvoll, wie die Arrangements von Martina Joos bezeugen.